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Wirtschaftsapéro 2024 im Zeichen der Kreislaufwirtschaft

Scharenweise strömten die Besucherinnen und Besucher aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung am Donnerstag, 1. Februar 2024, an den Thaler Wirtschaftsapéro für Unternehmen mit Durchblick in der Jomos Eventhalle Balsthal.Das Thema des Abends war die Kreislaufwirtschaft mit Fokus auf zwei innovative Unternehmen. Damit unterstrich der Anlass das starke regionale Interesse an nachhaltigen Geschäftsmodellen.wil und der Naturpark Thal präsentieren eine inspirierende Antwort.

Unter dem Leitthema „Nachhaltig profitabel: Kreislaufwirtschaft als Erfolgsmodell“ bot der Thaler Wirtschaftsanlass, mit über 280 Gästen einer der wichtigsten kantonalen Wirtschaftsanlässe, eine spannende Plattform für Austausch und Vernetzung.

Zwei innovative Unternehmen aus der Region zeigten, wie das in der Praxis aussehen kann.
Stahl und Kunststoff – zwei Werkstoffe, die normalerweise nicht spontan mit Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit und Recycling in Verbindung gebracht werden. Am Ende der Veranstaltung haben die meisten Gäste diese Einschätzung wohl revidiert.

Die Beiträge zeigten in beeindruckender Weise, dass die Transformation hin zu einer Kreislaufwirtschaft nicht nur möglich, sondern auch profitabel ist. Die Bereitschaft, in nachhaltige Praktiken zu investieren, führt nicht nur zu einer Reduzierung des ökologischen Fussabdrucks, sondern eröffnet auch neue Geschäftsmöglichkeiten. Dies zeige die Richtigkeit die Botschaft des Wirtschaftsapéros: Nachhaltigkeit ist der Schlüssel zur Zukunft der Wirtschaft und bietet unerschlossene Potentiale für Innovation und Wachstum.

Stimmen aus dem Publikum

„Der Wirtschaftsapéro ist eine der wichtigsten Veranstaltungen im Thal. Er bringt verschiedene Akteure aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung zusammen und trägt maßgeblich dazu bei, das Thal bekannter zu machen.“
Stephan Berger, Vorsteher der Oberämter Olten-Gösgen, Thal-Gäu, Dorneck-Thierstein

„Das Thema heute hat mich zum Nachdenken angeregt und mich dazu motiviert, meinen Betrieb noch nachhaltiger zu gestalten.“
Ernst Christ Jun., Geschäftsführer der Ernst Christ AG,  Malergeschäft, Matzendorf

Dieser gemeinsame Anlass ist eine Kooperation des Naturparks Thal und SO nachhaltig. Er wird unterstützt vom Industrie- und Handelsverein Thal-Gäu-Bipperamt sowie der Kantonalen Standortförderung  und ist mittlerweile ein «Jour fixe» für viele Unternehmerinnen und Unternehmer. Ausser hochkarätigen Rednern bietet der Wirtschaftsapéro auch die perfekte Gelegenheit, das eigene Netzwerk zu pflegen.

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Mümliswil-Ramiswil: Ein Dorf blüht auf und schafft Raum für die Natur

Wie kann eine Gemeinde einen Beitrag zur Biodiversität leisten und gleichzeitig das Bewusstsein für den Erhalt der Artenvielfalt schärfen? Mümliswil-Ramiswil und der Naturpark Thal präsentieren eine inspirierende Antwort.

Ein blühendes Beispiel für Biodiversität

Seit diesem Frühling erstrahlt die Umgebung beim Schulhaus Brühl in Mümliswil in einer beeindruckenden Farbenpracht. Der einst akkurat gemähte Rasen vor dem Schulhaus hat sich in einen vielfältigen Lebensraum verwandelt. Bienen sammeln eifrig Nektar, während Vögel in den frisch gepflanzten Sträuchern ein neues Zuhause finden. Das Projekt «Natur im Siedlungsraum» des Naturpark Thal hat in den letzten drei Jahren über 30 Grünflächen in den Thaler Dörfern ökologisch aufgewertet und so die Natur zurück ins Dorf gebracht.

Herausforderungen und Lösungen im Biodiversitätsschutz

Der schleichende Verlust von Lebensräumen, oft durch Steingärten und den Einsatz gebietsfremder Pflanzen, stellt eine erhebliche Bedrohung für viele Tierarten in der Schweiz dar. Diese ist oft sogar grösser als der Klimawandel. Hier bietet der Siedlungsraum ein ungenutztes Potenzial für die Artenvielfalt. Mümliswil-Ramiswil und der Naturpark Thal tragen zur Bewältigung globaler Herausforderungen bei. Sie bieten mit dem Projekt durch die Umgestaltung unbebauter Flächen wie Parkanlagen und Gärten einen konkreten, lokalen Ansatz.

Biodiversität als Gemeinschaftsziel

Das Projekt erfährt breite Unterstützung innerhalb der Gemeinde. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Fachexperten, Werkhof, Gebäudewart und Schulen, unterstützt das Projekt aktiv. «Der Nutzen für die Biodiversität steht und fällt mit dem Unterhalt» betont Kurt Bloch, Gemeindepräsident von Mümliswil-Ramiswil. Durch eine Umstellung auf naturnahe Pflege könnten sogar die Unterhaltskosten teilweise reduziert werden. Die Kommunikation der Vorhaben spielt eine entscheidende Rolle, da die neu gestalteten Flächen Zeit benötigen, um sich voll zu entwickeln. Durch regelmässige Updates im Gemeindeblatt und auf Infotafeln wird die Bevölkerung über den Fortschritt des Projekts informiert und eingebunden. Das Ziel der Biodiversitätsförderung, das von der Gemeinde vorgelebt wird, soll sich auch in den Privatgärten widerspiegeln. Patrick Zellweger, Projektleiter beim Naturpark Thal, möchte Gartenbesitzerinnen und -besitzer ermutigen und aufklären: «Privatgärten haben ein riesiges Potential für die Artenvielfalt. Wir möchten aufzeigen, dass auch naturnahe Gärten und Grünflächen, die auf den ersten Blick wild erscheinen, einen besonderen Wert haben.» Der Naturpark Thal fördert insbesondere solche Gärten und vergibt Zertifizierungen.

Von Schulprojekten bis Friedhofsgestaltung

Die Biodiversität wird auch in der Schule in Mümliswil-Ramiswil thematisiert. Das Schulareal beim Schulhaus Rank verwandelt sich in einen Lern- und Lebensort für nachhaltige Entwicklung. Die Schülerinnen und Schüler nahmen aktiv an der Planung teil und brachten ihre Ideen zur Förderung der Natur ein. Zusammen mit Freiwilligen aus dem Dorf haben die Schüler ihre Ideen, wie Kräutergarten, Hecken und Weidenhäuser, umgesetzt. Auch der Friedhof des Dorfes erfährt eine naturnahe Gestaltung, indem das Projekt gebietsfremde Ziersträucher durch einheimische ersetzt und Rasenflächen in Blühflächen umwandelt.

Die Natur kommt zurück

In den drei Jahren, die das Projekt läuft, wurden zahlreiche Grünflächen ökologisch aufgewertet. Die naturnah gestalteten Grünflächen werden von der Natur sofort als Lebensraum akzeptiert und sie macht sich im Dorf wieder bemerkbarer. Man hört bei der Blumenwiese die Insekten summen und Schmetterlinge findet man wieder häufiger im Dorf. Dieses Projekt zeigt, dass mit lokalem Engagement und einer durchdachten Planung ein bedeutender Beitrag zum Erhalt der Biodiversität geleistet werden kann, und es dient als inspirierendes Beispiel für andere Gemeinden, ähnliche Initiativen zu starten

Weitere Informationen und einen Leitfaden zum Projekt finden Sie auf www.naturparkthal.ch/nis

Zum Beitrag in Schweizer Gemeinde

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«Ihr seid Vorbilder für eure Freunde und Familien»

Die Primarschule Balsthal nahm mit 27 Klassen an der diesjährigen VCS-Aktion «Walk to School» teil. Die Ressortleiterin Bildung, Christine Rütti, überreichte den 12 Gewinnerklassen einen Gutschein von so!mobil und beschenkte jeden Schulstandort mit zusätzlichem Preisgeld.

Die Aktion «Walk to School» des Verkehrs-Club Schweiz ermutigt Schulkinder jeden Herbst, ihren Schulweg selbstständig zurückzulegen. Auch die 552 Kinder der Primarschule Balsthal nahmen vom 5. bis 16. September 2023 ihren Schulweg unter die Füsse. Pro Tag sammelten sie fleissig Punkte im Wettbewerb um den beliebten Extrapreis von so!mobil, dem kantonalen Programm für eine nachhaltige Mobilität. In den zwei Aktionswochen konnte jedes Kind maximal 10 Punkte erreichen.

Alle Schul- und Kindergartenkinder zeigten vollen Einsatz, weshalb die Rangliste auf zwei Dezimalstellen gerundet werden musste, um einen 1.- 3. Platz zu definieren. Von den 27 teilnehmenden Klassen kamen 12 aufs Podest. Gleich vier Klassen schafften 100% und belegten damit den 1. Platz: die Klasse 5./6. d, die Klasse 5.b, die Klasse 1./2. e und der KIGA G.

Schulleiter René Hermann war sehr stolz auf die Kinder. «Ihr seid Vorbilder für eure Freunde und Familien», lobte er sie, «Wenn sie sehen, wie viel Spass es macht, zu Fuss zur Schule zu gehen, werden sie vielleicht auch mitmachen». Im Namen der Gemeinde und Energiestadt Region Thal bedankte sich auch Christine Rütti {Ressortleiterin Bildung)  bei den Kindern für ihren Einsatz und beschenkte jeden Schulstandort mit zusätzlichen 150 Franken. 

Den Schulweg als Erlebnis wahrnehmen

Die Rangliste der Schule Balsthal verdeutlichte, dass auch Kindergartenkinder und Erstklässler selbstständig den Schulweg zurücklegen konnten. «Ich laufe ganz weit von zuhause», sagte ein Mädchen vom KIGA G. Sie und ihre Freunde beobachteten auf dem Schulweg besonders gerne Schnecken, Katzen und diverse Fahrzeuge. Den Schulweg nahmen sie als Erlebnis wahr. Genau darauf zielte die Aktion ab. Die Sozial- und Verkehrskompetenzen der Kinder sollten gefördert werden. Weiter ermutigte Walk to School die Eltern, über Alternativen zum Elterntaxi nachzudenken.

Zu diesen Alternativen zählt zum Beispiel der Pedibus. Bei diesem Angebot geht eine Gruppe von Kindern unter Führung von Erwachsenen zu Fuss zur Schule. Den Fahrplan und die Route bestimmen die teilnehmenden Familien. Unterstützung bei der Umsetzung einer Pedibus-Linie erhalten Eltern von so!mobil (info@so-mobil.ch). Für Gemeinden und Schulen bietet so!mobil Schulwegberatungen an, welche auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden.

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Der Profiler fesselte sie alle

Scharenweise strömten die Besucherinnen und Besucher aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung am Donnerstag, 2. Februar 2023, an den Wirtschaftsapéro in der Jomos-Eventhalle in Balsthal. Sie lernten psychologisches Handwerk von einem absoluten Vollprofi.

Der 13. Wirtschaftsapéro verging wie im Flug: Die Organisatoren setzten zurecht alles auf eine Karte bzw. auf einen Star-Referenten: Mark T. Hofmann. Der Profiler und Organisationspsychologe, der in seiner Laufbahn unter anderem Erfahrungen beim FBI sammelte, überzeugte mit einer brillanten Rhetorik, Sinn für Humor und eindrücklichen Beispielen aus seinem Alltag als Berater von Unternehmen, Finanzinstituten, Kriminalpolizei und Spitzenverhandlern aus Politik und Wirtschaft.

Die Kernbotschaft von Mark T. Hofmann lautete an diesem Abend: Man muss das Motiv seines Gegenübers verstehen und dieses Motiv ansprechen, um zu überzeugen. Das gilt auch bei der Rekrutierung: «Viele Unternehmen adressieren in ihren Stellenausschreibungen die falschen Werte», machte Speaker Hofmann deutlich. «Für die Fachkräfte ist heute Flexibilität bei der Arbeitszeit oder beispielsweise Home-Office wichtiger als zum Beispiel die Jobsicherheit. Das muss man entsprechend berücksichtigen.»

Es gilt, so Hofmann, die Motive zu erkennen. «Wir müssen auf die Details achten, um einen Menschen zu lesen.» Eindrücklich führte er aus, was eine 25’000-Dollar-Rolex am Handgelenk über einen Menschen aussagen kann. Für alle Führungskräfte hatte er zudem einen wesentlichen Tipp auf Lager: «Achtet bei der Rekrutierung darauf, in welchen Organisationen die Bewerberinnen und Bewerber aktiv sind. Die unbezahlten Aufgaben sagen viel mehr über eine Person aus als die bezahlten Tätigkeiten.»

Zufriedene Organisatoren, beeindruckte Politiker

«Wir haben gehofft, dass Mark T. Hofmann unsere Gäste begeistern wird. Das hat er definitiv geschafft», sagt die zufriedene Geschäftsführerin des Naturparks Thal, Ines Kreinacke. Der 13. Wirtschaftsapéro in der JOMOS-Eventhalle in Balsthal war mit rund 270 Gästen wiederum ein voller Erfolg für den Naturpark und die ganze Region. Der neue Präsident des Vereins Region Thal, Dominique Becht, präsentierte sich bei seiner Begrüssung denn auch voller Enthusiasmus für den Naturpark Thal. Er brachte sogar die Idee auf, dass die lokalen Unternehmen ihren CO2-Fussabdruck mit einer Zahlung an den Naturpark Thal kompensieren könnten. «Wir haben die Projekte, die Unternehmen das Geld.»

Frau Landammann Brigit Wyss zeigte sich in ihrem Grusswort sehr beeindruckt vom Engagement des Naturparks Thal. Sie lobte, dass der Naturpark Thal bereits 2015 einen regionalen Richtplan Energie verabschiedet hat und aktuell über ein Energieprogramm 2022 – 2026 verfügt. Und Balsthals Gemeindepräsident Freddy Kreuchi hob die Qualität und Agilität des Wirtschaftsstandortes Kanton Solothurn hervor, mahnte aber auch: «Wir müssen Wirtschaftswachstum zum Wohl der kommenden Generationen nutzen.» Der Wirtschaftsapéro Thal ist eine Kooperation des Naturparks Thal und der Fachstelle «so! nachhaltig». Er wird unterstützt von der kantonalen Standortförderung (FAST), vom Industrie- und Handelsverein Thal-Gäu-Bipperamt, der Solothurner Handelskammer, dem Kantonal-Solothurnischen Gewerbeverband, der Gemeinde Balsthal, Kammer Immobilien AG, der Jomos AG sowie der aee Solothurn.

 

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Erneut steigende Fahrgastzahlen beim NaturparkBus

Rund 1500 Fahrgäste nutzten diesen Sommer den NaturparkBus um auf die zweite Jurakette zu fahren. Gegenüber rund 1300 Fahrgästen im Jahr 2021 ist dies erneut ein Anstieg. Der Naturpark Thal zeigt sich erfreut über den Erfolg. Die Zahlen beweisen, dass der NaturparkBus ein attraktives Angebot ist, das Gäste und Bevölkerung im Naturpark Thal gerne nutzen.

Manchmal machen die kleinen Dinge den grossen Unterschied: Wer Vom 1. Mai bis zum 1. November bringt der NaturparkBus jeweils an Sonn- und Feiertagen Fahrgäste auf die zweite Jurakette. Ein Angebot, das im Sommer 2022 ausgiebig genutzt wurde, wie die aktuelle Auswertung der Fahrgastzahlen zeigt. Laut PostAuto AG haben in dieser Saison über 1500 Gäste den Bus genutzt. «Es ist schön, dass sich ein Angebot seit Jahren bewährt und immer beliebter wird», sagt Nadine Meister von den Thaler Raiffeisenbanken. Die Raiffeisenbanken finanzieren den Bus zusammen mit dem Naturpark Thal.

Bewährter Fahrplan

Stephan Braun, Nachhaltiger Tourismus Naturpark Thal, führt die erfolgreiche Bilanz zudem auf den guten Fahrplan zurück. Der Bus fährt in zwei Schlaufen und bedient abwechslungsweise das vordere, respektive das hintere Thal. Zweimal bedient der Bus den Berggasthof Güggel in Aedermannsdorf, einmal fährt er bis zum Hinteren Brandberg in Herbetswil. Dies ist ein idealer Ausgangspunkt, um die Trockenmauer am Probstenberg zu besuchen. Die 1km lange Mauer ist ein wichtiges Projekt des Naturparks und wird derzeit von Freiwilligen restauriert.

Anreise per Bus statt Auto

Die Zweite Jurakette ist ein beliebtes Ausflugsziel im Naturpark Thal. In direkter Nähe mehrerer Haltestellen befinden sich Bergwirtschaften mit herrlichem Blick über das Thal. Wenige Gehminuten von den Haltestellen finden sich weitere Gasthöfe. Dank des NaturparkBus entfällt der oft mühsame An- und Abstieg zu den aussichtsreichen Wanderwegen.
Mit dem Angebot des NaturparkBus leistet der Naturpark einen Beitrag zur Steigerung der touristischen Wertschöpfung auf der zweiten Jurakette und verhindert gleichzeitig ein unnötiges Verkehrsaufkommen am Berg.
Wie die Fahrgastzahlen auch dieses Jahr belegen, entspricht das Angebot des NaturparkBus dem Bedürfnis der Gäste und der Bevölkerung

Berggebiete mit ÖV erschliessen

Der Naturpark Thal ist mit 19 weiteren Bergregionen Teil des Vereins Bus alpin. Dieser setzt sich schweizweit für die ÖV-Erschliessung touristischer Ausflugsziele im Berggebiet ein. Finanziert werden kann das Busangebot im Naturpark Thal dank Unterstützung der Thaler Raiffeisenbanken.

 

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Projekte für eine mobile Zukunft

Der Naturpark Thal ist ein aktiver Player bei raumrelevante Themen. Er setzt sich ein, für eine gute und nachhaltige Erschliessung der Region. Was bedeutet es aber konkret, in der Region Thal die zukunftsfähige Mobilität zu fördern?

Manchmal machen die kleinen Dinge den grossen Unterschied: Wer würde denken, dass ein scheinbar gewöhnlicher Veloständer für eine smarte Vision steht? Kommen Sie mit auf eine kleine Tour der Mobilität im Naturpark Thal!

Machen wir zuerst eine Rückblende:
2017/2018 haben wir im Thal intensiv über die Ziele und Strategien des Naturparks 2020–29 diskutiert. Ein wichtiges Thema dabei war die nachhaltige Mobilität. Neu wurde der Ausschuss Mobilität eingesetzt. Ganz im Sinne des Naturparks mit seiner Rolle als Netzwerker, sitzen dort alle Akteure an einem Tisch: die OeBB, Postauto, das kantonale Amt für Verkehr und Tiefbau, der Naturpark sowie Stellvertretende der Gemeinden.
Am 23. Mai 2018 fand der symbolische «Startschuss» zur neuen Strategie «Nachhaltige Mobilität» in Laupersdorf statt. In diesem Workshop des Programms «RegioMove» des Büros für Mobilität aus Bern, wurden die Interessierten von den Profis durch drei Stufen geführt, vom Brainstorming hin zum konkreten Projekt.

Insgesamt 40 Thalerinnen und Thaler diskutierten Massnahmenideen für eine zukunftsfähige Mobilität im Thal.

Im Fokus standen einfache und rasch realisierbare Ideen. Man kann sagen, die Ideen sprudelten. In einem zweiten Workshop waren die Profis im Thal eingeladen, die Mitglieder des Ausschuss Mobilität sowie Vertreter und Vertreterinnen von so!mobil, dem Programm der Energiestädte und des Kanton Solothurn. Drei Massnahmen, von denen sich die Workshop-Teilnehmenden die grössten Chancen für eine Veränderung des Mobilitätsverhaltens im Thal versprachen, wurden ausgewählt: 1. Die Einrichtung eines Co-Working Angebots im Thal, 2. den Bau von komfortablen und sicheren Veloabstellanlagen an Haltestellen (Projekt des letzten «Kilometers») und 3. der Aufbau eines regionalen Mitfahrsystems.
Für die Umsetzung der Massnahmen galt das selbe Prinzip wie für alle Naturpark-Projekte: Wir haben einen oder mehrere Partner, die sich am Projekt beteiligen, ob finanziell, ideell oder auch mit Eigenleistung und Engagement.

Heute, vier Jahre später, ist der dritte Schritt des Programms «RegioMove» auch getan und die drei Massnahmen wurden weitgehend umgesetzt: Das Co-Working in der Thalstation ist eingerichtet und gut frequentiert. Das Mitfahrsystem «HitchHike ist 2019 erfolgreich gestartet und im Februar 2022 wurden in Mümliswil – sozusagen als Auftakt – zwei zentral gelegene Veloabstellanlagen gebaut.

Warum Mümliswil? Wie fast überall im Thal sind die Distanzen zur nächsten ÖV-Haltestelle gross. Sie mit dem Velo zu bewältigen, spart Zeit. Eine wichtige Voraussetzung dabei ist, dass die Nutzerinnen und Nutzer ihr Velo sicher abgestellt wissen.

Der ÖV gewinnt vor allem dann an Attraktivität, wenn er mit dem Veloverkehr kombiniert werden kann, um den «letzten Kilometer» zu erschliessen.

Mümliswil spielt also die Startgemeinde für neue, attraktiven Angebote, andere Gemeinden wie Matzendorf und Laupersdorf werden folgen. Die Ausgangslage in Mümliswil war folgende: Bei der Bushaltestelle «Schulhaus» waren die Veloständer durch die gemeinsame Nutzung von Schülerinnen und Schülern sowie von ÖV-Nutzenden oft überfüllt. Bei der Haltestelle «Kammfabrik» hatten die Velofahrenden keine Möglichkeit, ihr Velo sicher abzustellen. Diese wurden ans Wartehaus angelehnt oder im Kulturland abgestellt. Im Rahmen der behindertengerechten Sanierung des Buswartehauses beim Kammpark ergriffen Kreisbauamt, Gemeinde und der Naturpark die Chance für die Velofahrenden eine gute Lösung zu schaffen. Kurt Bloch, Gemeindepräsident von Mümliswil-Ramiswil und Patrick Zellweger, Strategieverantwortlicher der Mobilität im Naturpark Thal, gleisten zusammen das Projekt und dessen Finanzierung auf.

Das kantonale Amt für Verkehr und Tiefbau, die Gemeinde Mümliswil-Ramiswil und der Naturpark Thal haben hier gemeinsam die Kosten getragen. Durch die gute Zusammenarbeit aller Partner – die auch alle im Ausschuss Mobilität vertreten sind – konnten die Veloabstellanlagen speditiv realisiert werden.

Im Februar wurde mit dem Bau beider Anlagen gestartet. Innerhalb von nur zwei Wochen stand die Anlage bei der Haltestelle «Kammfabrik» und Ende März wurde auch die Anlage beim Schulhaus Brühl errichtet. Mit den wärmeren Temperaturen werden dort jeden Tag mehr und mehr Velos stehen.

 

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Re-Zertifizierungsfeier 2020

Am 25. November 2020 wurden die fünf Solothurner Energiestädte Grenchen, Olten, Oensingen, Solothurn und Zuchwil anlässlich der Re-Zertifizierungsfeier auf dem Zuchwiler Riverside Areal in ihrem Status als vorbildliche Leistungsträger im Bereich Energie bestätigt. Die Energiestädte leisten einen wichtigen Beitrag an die Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bundesrats und fördern damit den Klimaschutz – aber nicht nur, denn auch die hiesige Wirtschaft profitiert von den Massnahmen. Der Anlass fand unter strengen Covid-Schutzmassnahmen und mit einem Publikum von 30 Gästen statt.

Die Solothurner Energiestädte Grenchen, Oensingen, Olten, Solothurn und Zuchwil wurden in diesem Jahr einem umfassenden Re-Audit unterzogen und aufgrund ihrer vorbildlichen Leistungen im Energiebereich für weitere vier Jahre mit dem Label Energiestadt ausgezeichnet. Die Einwohnergemeinde Zuchwil erreicht über 80% der möglichen Punkte, wird wiederum mit Bravour mit dem Label Energiestadt Gold ausgezeichnet und gehört somit zu den innovativsten Schweizer Energiestädten. Weitere Energiestädte im Kanton Solothurn sind zurzeit die Gemeinden Dornach, Hofstetten-Flüh und Selzach sowie die Region Thal/Naturpark Thal.

Der Kanton profitiert von den Energiestädten, weil konkrete Energiepolitik auf kommunaler Ebene – beispielsweise durch die Förderung von Wärmeverbunden, der energetischen Sanierung von Gebäuden, der Modernisierung der Strassenbeleuchtung oder durch Effizienz fördernde Massnahmen bei der Ortsplanung – einen Beitrag an die Zielerreichung im Energiebereich leistet. Die in ein schweizerisches und europäisches Netzwerk eingebundenen Energiestädte sind Leuchttürme in der energiepolitischen Landschaft. Sie sind Vorbilder, welche neue Wege beschreiten, aber auch bewährte Massnahmen zum Erreichen energiepolitischer Ziele bekannt machen. In Zeiten der Polemik um die Energiestrategie 2050 des Bundesrats, den Klimawandel und das CO2-Gesetz gehen die Energiestädte mit gutem Beispiel voran, betreiben aktive Energie- und Klimapolitik, setzen konkrete Massnahmen um und stärken damit auch die Schweizer Volkswirtschaft. Denn sie sorgen dafür, dass rund 13 Milliarden Franken, die derzeit in Erdöl und Erdgas fördernde Länder abfliessen, mehr und mehr in der Schweiz investiert werden: In die Dämmung von Gebäuden und Erneuerbare Energien beispielsweise. 

Der Kanton zählt auf die Energiestädte.

Frau Landammann Brigit Wyss weist bei Ihrer Begrüssung auf die wichtige Vorbildfunktion der Energiestädte hin. Diese hätten einen grossen Hebel, um Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu fördern. Auch der Kanton hat sich laut der Vorsteherin des Volkswirtschaftsdepartements hohe Ziele gesteckt im Energiebereich, dazu gehört die grundlegende Überarbeitung der Energiestrategie des Kantons mit dem ambitionierten Netto-Null-Ziel bezüglich CO2-Ausstosses bis 2050 bzw. einer Halbierung desselben bis 2030. Diese Ziele sollen unter anderem durch eine intensivere Zusammenarbeit mit den Energiestädten und mit weiteren Solothurner Gemeinden und Regionen erreicht werden.

Energiestadt im globalen Kontext

„Die Energiestadt ist das energie- und umweltpolitische Gewissen einer Stadt!“

Peter Baumann

In seiner Rede betont Peter Baumann, Energiestadtverantwortlicher der Energiestadt Gold Zuchwil, wie wichtig es sei, an den lokalen Aktivitäten im Energie- und Klimaschutzbereich festzuhalten, künftig aber auch im Bereich der Klimawandelanpassung aktiv zu werden.

Klimapolitik und Energiepolitik braucht längerfristige Ziele und Planung – Laudatio

Barbara Schwickert, Präsidentin des Trägervereins Energiestadt und Gemeinderätin der Stadt Biel, gratuliert den Solothurner Energiestädten zu ihrer Leistung. Klima- und Energiepolitik brauchen längerfristige Ziele, vorausschauendes Denken und stetiges Handeln – genau das, was die Energiestädte seit mittlerweile 16 Jahren vorleben. Um die Ziele zu erreichen brauche es aber auch den Kanton, den Bund, die internationale Ebene und die Bevölkerung.

Medienberichte

Referate

Video

Fotos

Die Fotos der Re-Zertifizierungsfeier (© Noemi Tirro) finden Sie hier.